Was ist Hoffnung? Eine Annäherung:

Immer wieder lese ich über das Vorurteil, dass Hoffnung nur etwas für Gläubige ist, oder wer dem Prinzip Hoffnung folgt, nur zu faul, zu unwissend, zu willensschwach, nicht zielorientiert, oder gar naiv sei, um wirklich etwas in der Welt zu bewegen. Hoffnung könne sogar auch gefährlich sein, denn sie würde uns in einer untätigen Starre festhalten.
In Gesprächen wird beim Thema Hoffnung mit den Schultern gezuckt, was sie ist, oder sein kann, nicht so leicht erklärbar. Ich versuche es trotzdem.

Ausrichtung und Vertrauen

• Hoffnung ist eine unterschwellige Ahnung und Idee für das Mögliche, das wir noch nicht kennen.

• Hoffnung ist, die Leidenschaft an Möglichkeiten zu glauben und unseren inneren Kompass auf diese auszurichten. Sie ist also eine Ausrichtung des Herzens, die uns Kraft gibt, Dinge zu verändern, ohne genau zu wissen, wie und ob es uns überhaupt gelingen wird.

• Hoffnung ist ebenso nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Anwesenheit von Vertrauen. Vertrauen in uns selbst und in die Offenheit für neue Möglichkeiten.

Licht am Ende des Tunnels

Hoffnung ist unsere innere Taschenlampe, die den Weg beleuchtet, um Schritt für Schritt voranzugehen, auch wenn das Ziel noch nicht sichtbar ist. Hoffnung ist also die Ausrichtung am Licht, und gleichzeitig zu wissen, dass die Dunkelheit (wie Probleme, Projekte, Herausforderungen) da ist.

Sie ist also auch Helligkeit am Ende des Tunnels.

„Hoffnung ist das Ding mit Federn“…

Emily Dickinson

Hoffnung als Handlungsimpuls

Hoffen kommt von >hopen<… mittelniederdeutsch für hüpfen … das ist nun wirklich etwas Aktives. Kein naiver, starrer Glaube also, sondern Hoffnung als Kraft und Motor für unser Handeln.

Hoffnung kann also Glaube, Idee und Handlung zugleich sein.

Brückenbauen erwünscht

Vielleicht ist Hoffnung aber auch eher als Brücke zu beschreiben. Als Pfad zwischen jetzt und einer neuen Wirklichkeit. Die Brücke als Chance, unbekannte Gebiete zu erreichen und kennenzulernen. Hoffnung als Weg zur Veränderung und Transformation.

Hoffnung ist (k)eine Strategie?

Meiner Meinung nach, ist Hoffnung sehr wohl eine Strategie für ein gelingendes Leben, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird. Denn sie öffnet Räume, besonders in als unsicher empfundenen Zeiten. Räume, die wir heute noch nicht betreten haben, sich aber wie ein Zuhause anfühlen. Denn die Sehnsucht, sich zu Hause, zugehörig und am richtigen Platz zu fühlen, ist ein Grundbedürfnis des Menschen. So möchte ich Hoffnung also als Einladung zum Glücklichsein verstehen.