Hoffnung ist ein schwer zu fassender Begriff, aber wir alle brauchen sie und wollen sie nicht verlieren. Wie könnten wir sie trotzdem beschreiben? Vielleicht geht das ganz gut, indem wir sie mit etwas vergleichen, was wir kennen. Was ein lebendiges Symbol sein könnte, das wachsen und gedeihen kann. Zum Beispiel eine Pflanze. Zu diesem Thema habe ich, inspiriert durch Judith Peters und ihrer Blogger Community „TCS“, am 16.7. eine Blogparade ausgerufen, bei der jede/r bis zum 1.9. mitmachen kann, der einen Blog hat:
„Wenn Hoffnung eine Pflanze wäre, welche wäre sie und warum?“
In diesem Artikel schreibe ich nun meine eigenen Gedanken dazu, und lüfte das „Geheimnis“ um meine ganz persönliche Hoffnungspflanze.
Wenn ich sie mir jetzt vorstelle, dann:
- sollte sie möglichst pflegeleicht und widerstandsfähig sein
- hätte ich sie gerne hilfreich und heilsam
- wäre sie leicht zu finden und
- könnte mich an vielen Orten der Welt überraschen
- Schönes Aussehen wäre auch von Vorteil, so würde mich ihr Anblick zum Lächeln bringen, denn wer lachen kann, der kann auch Hoffnung schöpfen.
- wäre sie eine Pflanze mit Blüten, am liebsten blau
- hätte sie tiefe, feste Wurzeln und
- würde sie Licht und Sonne lieben, genau wie ich.
Welches Gewächs kommt da denn jetzt infrage?
Für mich ist die gemeine Wegwarte die Verkörperung dieser Vorstellung und eine gute Metapher für die Hoffnung.
10 Gründe für die Wegwarte als Hoffnungspflanze
- Sie kann fast überall wachsen und liebt besonders karge Böden, Wegränder, Ritzen und Spalten, sogar Bauschutt ist ihr Reich. Genauso sehe ich die Hoffnung. Sie kann überall wachsen, unseren Weg begleiten und bewachen. Hoffnung als Weg-Wächterin, prima!
- Sie ist in Europa, Nordafrika und Teilen Asiens heimisch, in anderen Teilen der Welt kultiviert man sie. Das passt zu meinem Wunsch, sie an vielen Orten finden zu können, ganz wie die Hoffnung.
- Vormittags öffnet sie ihre Blüten und richtet sich zur Sonne aus, danach verschwinden sie wieder bis zum nächsten Tag, und es sind nur noch trockene Stängel sichtbar. Sie ist zart und verletzlich, aber verlässlich. Auch der nächste Hoffnungsfunken ist nicht immer sofort sichtbar, ich darf mich aber darauf verlassen, dass er kommt. Tag für Tag.
- Ihre Größe reicht von sehr klein bis zu einem Meter Höhe, es gibt ja schließlich auch große und kleine Hoffnungen.
- Mit einer langen Pfahlwurzel ist sie tief und fest im dunklen Erdreich verwurzelt. Tja, auch das wünschte ich mir für meine Hoffnungspflanze. Hoffnung ist immer für uns da, auch in dunkleren Zeiten.
- Sie ist blau bis blauviolett und bringt mich zum Lächeln, wie sie da aus so mancher Ritze quillt. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Blau war schon in der Romantik die Farbe der Sehnsucht. Hängt Hoffnung auch nicht immer etwas mit unserer Sehnsucht nach Veränderung zusammen?
- Heilsame Eigenschaften werden ihr seit dem Altertum nachgesagt, und alle ihre Teile sind genießbar. Blüten, Blätter, Stängel, Wurzel. Sie helfen uns vor allem gut zu verdauen, Gifte auszuleiten und bei Projekten mit dem Augenlicht. Auch Hoffnung hilft uns, Ereignisse in unserem Leben besser zu verdauen und neue Wege zu sehen.
- Für die Seele scheint sie eine Schutzpflanze zu sein und eine heitere Stimmung zu unterstützen. Ganz klar: Dies ist auf jeden Fall auch für eine hoffnungsvolle Einstellung nützlich.
- Als Genussmittel taugt sie auch, denn aus ihrer Wurzel kann zusammen mit Getreide eine Art Kaffee gemacht werden. „Muckefuck“, Zichorien Kaffee, in ärmeren Zeiten war das gang und gäbe, auch heute gibt es noch Anhänger von Caro-Kaffee etc. Kann man Hoffnung genießen? Ich glaube, das ist später einen eigenen Blogartikel wert.
- Last but not least: Die Wegwarte gilt auch als Symbol der Liebe und des Durchhaltevermögens.
Mit Liebe, Hoffnung und Ausdauer kommen wir unseren Zielen, Wünschen und persönlichen Hoffnungen ein ganzes Stück näher.
Ich glaube, ich trinke ab jetzt täglich eine Tasse Wegwartentee. Das könnte tatsächlich eine gute Idee sein!
Liebe Antje,
Dein Beitrag und Deine Einladung haben mich animiert zu einem Blogartikel. Vielen Dank dafür.
Auch Dein Beitrag gefällt mir gut.
Hier mein Blogartikel dazu: https://dr-martina-riedel.de/lowenzahn-als-hoffnung-auf-freude/
Danke für die Inspiration. Herzliche Grüße Martina
Liebe Martina,
danke für Deinen wundervollen, schön bebilderten Beitrag. Der Löwenzahn und die Wegwarte haben ja vieles gemeinsam. Gemeinsam für die Hoffnung aktiv werden. Das ist einer meiner Wünsche, warum ich über Hoffnung blogge. Schön, dass Du an meiner Blogparade teilgenommen hast.
Viele Grüße
Antje