Briefe an die Hoffnung: Nr.2

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Hallo Hoffnung,

ich frage mich oft, ob du so etwas wie ein Zaubertrank bist.
Man nehme einen Schluck von dir und schwups erfüllen sich alle Hoffnungen.

Was denkst du darüber? Bist du ein Zaubertrank?

Liebe Antje,

das ist eine interessante Vorstellung und sie bringt mich zum Schmunzeln. Zwar sind ich und deine Wünsche, bzw. Hoffnungen nicht ganz dasselbe, aber wir sind mit Sicherheit verwandt.

Wie genau, wäre es denn, wenn ich als Zaubertrank auf deinem Nachttisch stehen würde, und du mich jederzeit trinken könntest?

Liebe Hoffnung,

toll wäre das!

Gleich morgens würde ich einen Schluck nehmen. Ob prickelnd spritzig, oder warm im Bauch, der Zaubertrank wüsste immer, wie er gerade zu sein hätte. Hoffnungsblau blubbernd, oder sahnig-braun wie Vollmilch Schokolade. Auf jeden Fall wüsste er, wie man Flöhe aus Hundefell vertreibt, den Brand des Nachbarhauses schnell löscht und ich den ganzen Tag leicht und ruhig durch den Tag „segeln“ kann. Nicht zu vergessen, Zeit für inneren Rückzug, Zauberkräfte für längst überfällige Putzaktionen im Haushalt, sowie die Rettung der Welt, würde er mir gleich mitliefern. Selbstverständlich könnte ich mich jubelnd aus dem Bett schwingen und die Arme kraftvoll in die Höhe reißen-ganz klar:
Der neue Tag würde wieder ein wundervoller sein.

Ach Antje,

das klingt traumhaft gut, aber nicht sehr geerdet. Wie wäre es denn, wenn du bereit wärst, dich einfach mal überraschen zu lassen? Ganz ohne Zaubertrank, aber offen für kleine und große Wunder? Einen Tag voller Wunder und diese dankbar annehmen?
Die Arme in die Höhe strecken und jubeln kannst du ja trotzdem schon mal, denn wie du weißt, Bewegung und Freude bringen mich dir auf jeden Fall ein Stück näher.

Viele Grüße,

Deine bezaubernde Hoffnung

Hier findest du noch einen Brief an die Hoffnung:

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